Biografie
© Max Frisch-Archiv, Zürich Von 1936 bis 1940 studiert Frisch Architektur an der ETH Zürich. 1942 heiratet er seine ehemalige Studienkollegin Gertrud (Trudy) Constanze von Meyenburg. © Max Frisch-Archiv, Zürich 1949 wird in Zürich das Freibad Letzigraben eröffnet: der einzige erhaltene Bau des Architekten Max Frisch. © Max Frisch-Archiv, Zürich Mit "Stiller" (1954) und "Homo faber" (1957) setzt Frischs Weltruhm ein. Auf Lesereise in Stockholm, 1956.
© Nils Akesson/Max Frisch-Archiv, Zürich Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt in der Zürcher Kronenhalle (1963). In diesem Restaurant fanden viele Premierenfeiern statt.
Foto: Jack Metzger/ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv Von 1960 bis 1965 lebt Max Frisch in Rom, "der herrlichsten Stadt der Welt". In diese Zeit fällt die Beziehung zu Ingeborg Bachmann.
© Max Frisch-Archiv, Zürich Max Frisch an einer Pressekonferenz mit seinem Verleger Siegfried Unseld, Frankfurt, 1964. © Harald Meisert / Max Frisch-Archiv, Zürich Max Frisch mit seiner zweiten Ehefrau Marianne bei den Dreharbeiten zu Zürich-Transit, 1965. © Max Frisch-Archiv, Zürich Mit dem Reisen verband Frisch stets einen Neubeginn. 1975 in New York. © Jürgen Becker/Max Frisch-Archiv, Zürich 1964 kaufen Max und Marianne Frisch ein Haus in Berzona, Tessin. Später leben beide auch in Berlin. Boccia-Bahn in Berzona, 1976.
© Robert Lebeck/Max Frisch-Archiv, Zürich 1989 unterstützte Frisch die Initiative "für eine Schweiz ohne Armee und für eine umfassende Friedenspolitik". Auftritt bei einer Podiumsdiskussion in Basel. © Claude Giger/Max Frisch-Archiv, Zürich
1911
15. Mai: Max Frisch wird in Zürich, Heliosstr. 31, geboren.
Vater: Franz Bruno Frisch (1871–1932), Baumeister und Architekt (Selbststudium), seit 1902 Bürger von Zürich.
Mutter: Karolina Bettina Frisch, geb. Wildermuth (1875–1966).
Grossvater väterlicherseits: Franz Frisch, aus Niederösterreich, ließ sich 1870 als Sattler in Zürich nieder.
Grossvater mütterlicherseits: Hans (Johannes) Wildermuth, Dekorationsmaler, später Direktor der Kunstgewerbeschule Zürich.
Geschwister Max Frischs: Emma Elisabeth (1899–1972) aus erster Ehe des Vaters; Franz (1903–1978).
1924
Frühjahr: Eintritt in das Kantonale Realgymnasium.
Finanzielle Schwierigkeiten der Eltern: Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt der Vater kaum noch Bauaufträge und arbeitete als Grundstücksmakler.
Jugendlektüren: "Onkel Toms Hütte", "Don Quixote".
Prägende Theatererlebnisse am Schauspielhaus Zürich.
Freundschaft mit Werner Coninx, Sohn der Besitzerfamilie des Zürcher "Tages-Anzeiger".
1930
Herbst: Beginn eines Germanistik-Studiums an der Universität Zürich bei den Professoren Emil Ermatinger und Robert Faesi sowie Walter Muschg. Vorlesungen auch in Philosophie und forensischer Psychologie.
1931
"Mimische Partitur?" erste Veröffentlichung im Feuilleton der "Neuen Zürcher Zeitung".
Rekrutenschule in Thun.
1932
19. März: Unerwarteter Tod des Vaters.
April: "Was bin ich?". Artikel im "Zürcher Student", der erste wichtige Prosatext.
Freier Mitarbeiter bei der "Neuen Zürcher Zeitung" und weiteren Zeitungen und Zeitschriften (u.a. "Tages-Anzeiger", "Basler Nachrichten", "Basler Nationalzeitung", "Zürcher Illustrierte").
1933
Februar: als Sportreporter an der Eishockey-WM in Prag.
Anschliessend bis Oktober: Reisen durch Ost- und Südosteuropa, durch Reisefeuilletons finanziert.
Längere Aufenthalte in Dubrovnik, Kroatien.
1934
Erste Buchveröffentlichung: "Jürg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt". Der Roman erscheint in der Deutschen Verlags-Anstalt Stuttgart.
An der Universität Zürich lernt er Käte Rubensohn kennen, die als Jüdin in Berlin nicht mehr studieren kann.
Sommer: Abbruch des Germanistik-Studiums.
1935
April und Dezember: erste Reisen nach Deutschland, zusammen mit Käte Rubensohn.
Unmittelbare Konfrontation mit Nationalsozialismus und Antisemitismus.
1936
Beginn eines Architekturstudiums an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, das ihm sein Jugendfreund Werner Coninx finanziert.
1937
Herbst: Abermals in der Deutschen Verlags-Anstalt erscheint "Antwort aus der Stille. Eine Erzählung aus den Bergen".
1938
Ende der Beziehung mit Käte Rubensohn.
1939
Mit Kriegsbeginn aktiver Dienst als Kanonier. Bis 1945 leistet Max Frisch 650 Diensttage.
Stipendium der Conrad Ferdinand Meyer-Stiftung.
1940
"Blätter aus dem Brotsack". Dieses Tagebuch eines Soldaten erscheint im Atlantis-Verlag Zürich.
August: Diplom der ETH Zürich als Architekt.
1941
Beginn der Freundschaft mit der ehemaligen Studienkollegin Gertrud (Trudy) Constance von Meyenburg, Tochter aus großbürgerlicher Familie.
Anstellungen in Architekturbüros, unter anderem bei seinem ehemaligen Professor William Dunkel.
Erste eigene Wohnung in Zürich, getrennt von der Mutter.
Erster selbständiger Bau eines Einfamilienhauses für seinen Bruder Franz in Arlesheim/Basel.
1942
30. Juli: Heirat mit Gertrud (Trudy) Constanze von Meyenburg.
1943
9. Juni: Geburt der Tochter Ursula.
Erster Preis im Architekturwettbewerb für den Bau des städtischen Freibads Letzigraben in Zürich (insgesamt 65 Bewerber).
Gründung eines eigenen Büros.
Im Atlantis-Verlag erscheint der Roman "J'adore ce qui me brûle oder Die Schwierigen".
1944
25. November: Geburt des Sohnes Hans Peter.
Auf Anregung von Kurt Hirschfeld, Dramaturg am Zürcher Schauspielhaus, wendet sich Max Frisch dem Stückeschreiben zu. Die Romanze "Santa Cruz" entsteht in wenigen Wochen.
1945
29. März: "Nun singen sie wieder" wird als erstes Frisch-Stück am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt (Regie: Kurt Horwitz).
Heftige Kontroverse mit dem NZZ-Inlandredaktor Ernst Bieri, der Frisch als Nazi-Fürsprecher hinstellt.
Im Atlantis-Verlag erscheint die Erzählung "Bin oder Die Reise nach Peking".
Dramenpreis der Welti-Stiftung für "Santa Cruz".
1946
Reisen nach Deutschland und Italien.
7. März: Uraufführung von "Santa Cruz" (Regie: Heinz Hilpert).
10. Oktober: Uraufführung von "Die Chinesische Mauer" (Regie: Leonard Steckel).
1947
Baubeginn Freibad Letzigraben.
Erneut Reisen nach Deutschland und Italien sowie nach Prag.
Das "Tagebuch mit Marion" erscheint (Atlantis-Verlag).
Bekanntschaft mit Bertolt Brecht, Friedrich Dürrenmatt und Peter Suhrkamp.
1948
Reisen nach Wien, Prag, Paris und Warschau.
Teilnahme am "Congrès mondial des intellectuels pour la paix" in Wroclaw.
1949
8. Januar: Uraufführung von "Als der Krieg zu Ende war" am Schauspielhaus Zürich ( Regie: Kurt Horwitz).
17. Mai: Geburt der Tochter Charlotte.
18. Juni: Eröffnung des Freibads Letzigraben. Essay "Kultur als Alibi".
Juli/August: Kampen auf Sylt, im Oktober: Südfrankreich.
1950
"Tagebuch 1946–1949" erscheint im neu gegründeten Suhrkamp Verlag in Frankfurt.
Herbst: erste Spanienreise.
1951
10. Februar: Uraufführung der Moritat "Graf Öderland" am Zürcher Schauspielhaus (Regie: Leonard Steckel).
Einjähriger Aufenthalt als Stipendiat der Rockefeller-Stiftung in den USA (New York, Chicago, San Francisco, Los Angeles).
Reise nach Mexiko. Arbeit an Vorstufen von "Stiller" und "Don Juan".
1952
Verlängerung des Amerika-Stipendiums. Frisch hält sich vor allem in New York auf. Reflexionen über das amerikanische Theater. Essay "Unsere Arroganz gegenüber Amerika".
Bekanntschaft mit Madeleine Seigner-Besson.
1953
Der Bayerische Rundfunk sendet zwei Hörspiele von Max Frisch: 26. März: "Herr Biedermann und die Brandstifter"; 16. Juni: "Rip van Winkle".
5. Mai: Uraufführung von "Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie", gleichzeitig in Berlin (Schiller-Theater, Regie: Hans Schalla) und Zürich (Schauspielhaus, Regie: Oskar Wälterlin).
Max Frisch meldet sich als Kritiker des Städtebaus zu Wort: Vortrag "Cum grano salis" vor Zürcher Architekten.
1954
"Stiller" erscheint.
Max Frisch trennt sich von seiner Familie.
1955
Wohnung in Männedorf am Zürichsee.
Verkauf des Architekturbüros.
Max Frisch, Lucius Burckhardt und Markus Kutter schlagen in ihrer Broschüre "achtung: die Schweiz" vor, eine neue Stadt zu bauen.
Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig, Schleussner-Schueller-Preis des Hessischen Rundfunks für das Hörspiel "Der Laie und die Architektur".
28. Oktober: Erstaufführung der zweiten Fassung der "Chinesischen Mauer" im Theater am Kurfürstendamm Berlin (Regie: Oscar Fritz Schuh).
Letzter Besuch bei Brecht in Ostberlin.
Erste Begegnung mit Günter Grass in Zürich.
1956
Teilnahme an der "International Design Conference" in Aspen (Colorado), zusammen mit dem Grafiker und Künstler Josef Müller-Brockmann.
Weiterreise nach Mexiko und Kuba.
1957
Mai: Griechenlandreise mit Madeleine Seigner-Besson.
1. August: Festrede in Zürich zum Schweizer Nationalfeiertag. Im Herbst erscheint "Homo faber". Reise nach Bagdad.
1958
29. März: Uraufführung von "Biedermann und die Brandstifter. Ein Lehrstück ohne Lehre" am Schauspielhaus Zürich, zusammen mit dem Schwank "Die große Wut des Philipp Hotz" (Regie: Oskar Wälterlin).
Bekanntschaft mit Ingeborg Bachmann.
Georg-Büchner-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, für den sich Max Frisch mit der Rede "Emigranten" bedankt.
Literaturpreis der Stadt Zürich.
Prix Charles Veillon für "Homo faber".
1959
Nachspiel zu "Biedermann und die Brandstifter".
Scheidung der Ehe mit Trudy (Gertrude) Constanze Frisch-von Meyenburg.
Schwere Hepatitis-Erkrankung.
Essay über "Peter Suhrkamp".
Nach dem Tod Peter Suhrkamps im März verfasst Frisch einen Essay über seinen Verleger.
1960
Reise nach New York.
Wohnsitz in Rom, wo Max Frisch, zunächst zusammen mit Ingeborg Bachmann, bis 1965 lebt.
Aufsatz "Die Schweiz ist ein Land ohne Utopie".
1961
Mai: Griechenlandreise mit Ingeborg Bachmann.
2. November: Uraufführung von "Andorra" am Schauspielhaus Zürich (Regie: Kurt Hirschfeld).
1962
Großer Kunstpreis der Stadt Düsseldorf.
Ehrendoktor der Universität Marburg.
Bekanntschaft mit Uwe Johnson.
Max Frisch lernt in Rom die 23-jährige Studentin Marianne Oellers kennen, mit der er in den folgenden Jahren zusammenlebt.
1963
Februar/März: Reise nach Mexiko.
1964
Der Roman "Mein Name sei Gantenbein" erscheint.
Kauf und Umbau eines Hauses in Berzona (Tessin).
Aufsatz "Ich schreibe für Leser".
Vortrag "Der Autor und das Theater.
Rede zum Tod von Kurt Hirschfeld".
1965
April: Man's Freedom-Prize der Stadt Jerusalem.
15. Mai: Übersiedlung nach Berzona. Aufenthalt in Berlin.
Mitarbeit am Filmprojekt "Zürich-Transit" (nach einer Episode aus dem "Gantenbein"-Roman).
13. November:Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg.
Aufsatz: "Unbewältigte schweizerische Vergangenheit".
1966
Erste Reise in die Sowjetunion (Moskau, Leningrad, Odessa).
Rückreise über Warschau.
Tod der Mutter.
"Zürich-Transit. Skizze eines Films" erscheint.
"Überfremdung": Vorwort zum Film-Buch "Siamo italiani. Gespräche mit italienischen Gastarbeitern" von Alexander J. Seiler.
Rede vor Fremdenpolizeichefs in Luzern. Darin der Satz: "man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen.".
Veröffentlichung der "Erinnerungen an Brecht".
"Zürcher Literaturstreit": maßgeblich ausgelöst durch Frischs Erwiderung auf Emil Staigers Rede "Literatur und Öffentlichkeit".
1967
Als Gast des tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes in Prag.
Öffentliche Stellungnahme zum Militärputsch in Griechenland: "Griechenland 1967 (unter anderem) und wir".
Essaysammlung "Öffentlichkeit als Partner".
Oktober: Max Frisch und Marianne Oellers besuchen gemeinsam mit Friedrich Dürrenmatt und dessen Frau Lotti Venedig.
1968
Heirat mit Marianne Oellers.
1. Februar: "Biografie: Ein Spiel" wird uraufgeführt am Schauspielhaus Zürich (Regie: Leopold Lindtberg).
Zweite Reise in die Sowjetunion: Teilnahme am Schriftsteller-Kongreß in Gorki.
Bekanntschaft mit Christa Wolf.
Diverse publizistische Stellungnahmen zu politischen Ereignissen: Zürcher Studentenunruhen, amerikanische Invasion in Vietnam, Ermordung von Martin Luther King, Besetzung der Tschechoslowakei.
1969
Reise nach Japan.
"Dramaturgisches", ein Briefwechsel mit Walter Höllerer.
"Nachwort" zu Andrej D. Sacharows Memorandum "Wie ich mir die Zukunft vorstelle".
1970
Mai: Reise in die USA. Besuch im Weißen Haus, gemeinsam mit Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld.
Austritt aus dem Schweizerischen Schriftsteller-Verband.
Gründungsmitglied der "Gruppe Olten".
1971
Februar bis Mai: Aufenthalt in New York. Vorlesungen an der Columbia-University über "Problems of style and expression".
"Wilhelm Tell für die Schule", ursprünglich für das "Tagebuch 1966–1971" vorgesehen.
Vorwort zum Wahl-Manifest der Sozialdemokratischen Partei (SP) der Schweiz.
1972
"Tagebuch 1966–1971".
Winter: Aufenthalt in New York.
1973
Februar: Bezug der Wohnung in Berlin-Friedenau.
1974
"Dienstbüchlein". Großer Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung.
Dankesrede "Schweiz als Heimat?"
USA-Aufenthalt. Ehrenmitglied der "Academy of Arts and Letters" und des "National Institute of Arts and Letters".
Bekanntschaft mit Alice Locke-Carey.
1975
"Montauk. Eine Erzählung".
Auf Einladung des deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt mit dessen Delegation in China.
Zum 25-jährigen Bestehen des Suhrkamp Verlags erscheint das Buch "Max Frisch, Stich-Worte", zusammengestellt von Uwe Johnson.
1976
Reisebericht "Nein, Mao habe ich nicht gesehen".
Zum 65. Geburtstag erscheinen Max Frischs "Gesammelte Werke in zeitlicher Folge".
Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Dankesrede: "Wir hoffen".
Rede auf dem Parteitag der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz: "Haben wir eine demokratische Öffentlichkeit?"
1977
Rede auf dem Parteitag der deutschen Sozialdemokraten in Hamburg: "Die Zukunft gehört der Angst"
1978
3. März: Unter der Leitung von Heiner Gautschy diskutieren Max Frisch und Bundesrat Kurt Furgler über das Verhältnis von Künstler und Staat.
1979
"Triptychon. Drei szenische Bilder".
15. April: Ursendung der Hörspielfassung im Deutschlandfunk.
9. Oktober 1979: Uraufführung einer französischen Übersetzung am Théâtre de Vidy Lausanne (Regie: Michel Soutter); Druck einer revidierten Fassung 1980; deutschsprachige Erstaufführung am 1. Februar 1981 in Wien (Regie: Erwin Axer).
"Der Mensch erscheint im Holozän". In den USA zur besten Erzählung des Jahres 1980 gekürt.
Ablehnung einer Ehrengabe aus dem Literaturkredit des Kantons Zürich.
Scheidung der Ehe mit Marianne Frisch-Oellers.
Gründung der Max Frisch-Stiftung.
Vortrag "Die politische Repression".
1980
Ehrendoktor des Bard College (Staat New York).
Lebt in New York und Berzona.
Wiederbegegnung mit Alice Locke-Carey, die bis im Frühjahr 1983 mit Max Frisch zusammenlebt.
1981
Zum 70. Geburtstag erscheint im Suhrkamp Verlag die Festschrift "Begegnungen".
An der ETH wird das Max Frisch-Archiv eröffnet.
Richard Dindo dreht den Film "Max Frisch, Journal I–III. Eine filmische Lektüre der Erzählung Montauk".
November: zwei Vorlesungen im New York City College.
1982
"Blaubart. Eine Erzählung" (1984 verfilmt von Krysztof Zanussi, Drehbuch von Frisch und Zanussi).
Mit dem krebskranken Freund Peter Noll Reise nach Ägypten; intensive Gespräche über Freitod, Sterbehilfe, würdiges Sterben.
18. Oktober: Totenrede für Peter Noll im Zürcher Grossmünster.
Ehrendoktor der City University of New York.
1983
"Forderungen des Tages: Porträts, Skizzen, Reden 1943 bis 1982".
Umzug in die Stadelhofer Passage (Stadelhoferstrasse 28), die letzte Wohnadresse in Zürich.
1984
Ernennung zum "Commandeur dans l'ordre des arts et des lettres" in Frankreich.
Rede an junge Ärztinnen und Ärzte.
Ernennung zum Honorary Fellow of the Modern Language Association.
1985
Verleihung des Common Wealth Award for Distinguished Service in Literature in Chicago.
Ernennung zum Foreign Honorary Member of the American Academy of Arts and Sciences.
1986
75. Geburtstag: Die "Gesammelten Werke in zeitlicher Folge" erscheinen, um einen siebten Band erweitert, als Jubiläumsausgabe.
Frisch hält an den Solothurner Literaturtagen die Rede "Am Ende der Aufklärung steht das Goldene Kalb".
Neustadt Prize der University of Oklahoma (Preissumme für den Bau einer Schule in Nicaragua zur Verfügung gestellt).
"Gespräche im Alter": mehrstündiges Fernsehgespräch mit Philippe Pilliod, vom WDR gesendet.
1987
Februar: Reise nach Moskau, Einladung zum "Forum für eine atomwaffenfreie Welt und das Überleben der Menschheit".
Juni: Ehrendoktor der Technischen Universität Berlin.
Votum anlässlich eines Podiumsgesprächs in Boswil: "Demokratie – ein Traum?"
1989
Im Hinblick auf die Volksabstimmung über die Abschaffung der Schweizer Armee verfasst Max Frisch den dialogischen Text "Schweiz ohne Armee? Ein Palaver".
Die Bühnenversion "Jonas und sein Veteran" wird in Zürich (Schauspielhaus, 19. Oktober, Regie: Benno Besson) und Lausanne (Théâtre de Vidy, 24. Oktober) uraufgeführt.
Rede im Basler Theater: "Der Friede widerspricht unserer Gesellschaft".
Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf.
1990
"Schweiz als Heimat? Versuche über 50 Jahre."
Im März erfährt Frisch von seiner Krebserkrankung.
Fichen-Affäre: Frisch erfährt, dass er, wie zahlreiche andere Schweizer Bürgerinnen und Bürger, während vierzig Jahren von den Behörden bespitzelt worden ist. Sein Typoskript "Ignoranz als Staatsschutz?" wird 2015 posthum veröffentlicht.
1991
4. April: Max Frisch stirbt in seiner Wohnung in Zürich.
9. April: Gedenkfeier in der St. Peter-Kirche, es sprechen auf Wunsch von Max Frisch seine Lebensgefährtin der letzten Jahre, Karin Pilliod-Hatzky, sowie Michel Seigner und Peter Bichsel.