Über Max Frisch

Der Schweizer Autor und Architekt Max Frisch (1911–1991) gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Sein Werk, das Romane, Erzählungen und Theaterstücke umfasst, wurde in 47 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet.

Vergrösserte Ansicht: Max Frisch im Jahr 1966 © Max Frisch-Archiv, Zürich
Max Frisch im Jahr 1966 © Max Frisch-Archiv, Zürich

Weltruhm und bleibende Erfolge

Frisch kam am 15. Mai 1911 in Zürich zur Welt und wuchs dort auf. Nach einem abgebrochenen Germanistik-Studium und einer freiberuflichen Tätigkeit als Journalist schloss er 1940 sein Architekturstudium an der ETH Zürich ab. Nach einigen Jahren, in denen er den Architektenberuf parallel zur Schriftstellerei ausübte, verhalf ihm sein Roman "Stiller" (1954) zum Durchbruch, sodass er sich fortan ausschliesslich dem Schreiben widmen konnte. "Stiller" und zwei weitere Romane – "Homo faber" (1957) und "Mein Name sei Gantenbein" (1964) – begründeten Frischs Weltruhm. Auch als Theaterautor feierte er bleibende Erfolge. Zu seinen wichtigsten Stücken gehören "Biedermann und die Brandstifter" (1958) sowie "Andorra" (1961). Mit dem "Tagebuch 1946–1949" und dem "Tagebuch 1966–1971" schuf er sich eine hybride Prosaform, die neben persönlichen Aufzeichnungen fiktionale Erzählungen, zeitgeschichtliche Betrachtungen, Fragebögen und Entwürfe vereint.

Werk und Nachlass

Als Kosmopolit, der ebenso in Rom, Berlin und New York zuhause war, bildet die Korrespondenz des Autors, die sich heute im Max Frisch-Archiv befindet, ein weit gespanntes Beziehungsnetz ab. Gleichzeitig nahm der Citoyen Frisch am politischen Geschehen in seinem Heimatland lebhaften Anteil, indem er mit Reden, Essays und Stellungnahmen die Utopie einer besseren Gesellschaft wachhielt.

In seinem Werk setzt sich Frisch mit Themen auseinander, die für das Selbstverständnis der Moderne von grundlegender Bedeutung sind. Neben der Bedingtheit und Formbarkeit der eigenen Identität gehören dazu Fragen nach dem Verhältnis zu Heimat und Tradition, die Grenzen sprachlichen Ausdrucks, das Ringen um einen lebendigen Umgang mit den Mitmenschen und deren Ansprüchen sowie die Herausforderungen und Gefahren, die sich aus der Technisierung der Welt ergeben.

 

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