Frühere Ausstellungen

Ausstellung vom 08. Juni bis 02. September 2022

MFA Ausstellungen
(J.H. Darchinger / Friedrich-​Ebert-Stiftung)

Pragmatismus und Utopie

Helmut Schmidt (1918–2015) gilt als durchsetzungsfähiger Realpolitiker, der die Bundesrepublik während seiner Amtszeit durch eine Reihe tiefgreifender Krisen steuerte. Der fünfte deutsche Bundeskanzler und spätere Publizist lebte für die sachlich fundierte, kontroverse Debatte.

Ein wichtiger Gesprächspartner, den Schmidt im Laufe seines Lebens mehrfach traf, war der Schweizer Schriftsteller Max Frisch (1911–1991). Frisch sympathisierte mit utopischem Denken und stellte andere Fragen an die Gesellschaft als der Politiker Schmidt.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung und des Max Frisch-Archivs. Sie zeichnet die Begegnungen von Helmut Schmidt und Max Frisch nach und bietet in doppelter Perspektive auf Deutschland und die Schweiz Einblicke in die Zeitgeschichte.

Eröffnungsveranstaltung

Am Mittwoch, 08. Juni 2022, 18.30 Uhr, wird die Ausstellung mit einer Podiumsdiskussion im Audi Max der ETH Zürich eröffnet: Die Schriftstellerin Nora Bossong diskutiert mit Flavia Kleiner, Mitbegründerin von Operation Libero und Schriftsteller Jonas Lüscher über Max Frisch, Helmut Schmidt und die heutige Bedeutung der Utopie.

Moderation: alt Regierungsrat Markus Notter

Programm:
18.00 Uhr 
Türöffnung
18.30 Uhr Beginn der Eröffnungsveranstaltung mit Podiumsdiskussion
Grussworte: Andreas Kirstein (stv. Direktor der ETH-Bibliothek), Prof. Dr. Thomas Strässle (Präsident der Max Frisch-Stiftung), Dr. Meik Woyke (Vorstandsvorsitzender der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung)
20.00 Uhr Apéro

Ort: 
ETH Zürich
Audi Max, HG F 30
Rämistrasse 101
8092 Zürich

Eine Anmeldung zur Veranstaltung wird empfohlen.

Ausstellung im Max Frisch-Archiv,
23. August 2021 – 31. März 2022

Vergrösserte Ansicht: Max Frisch und Kurt Hirschfeld bei den Proben zu «Andorra»
Max Frisch und Kurt Hirschfeld bei den Proben zu «Andorra», 1961 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Foto: Comet Photo AG)

Das Schauspielhaus Zürich machte Max Frisch als Dramatiker berühmt. Hier erlebten fast alle seine Stücke ihre Uraufführung. Mit dem Haus und seinem Ensemble verband ihn eine einzigartige künstlerische Beziehung.

Schon als jugendlicher Theatergänger fragte sich Max Frisch, «wieso Menschen, Erwachsene, die genug Taschengeld haben und keine Schulaufgaben, nicht jeden Abend im Theater verbringen. Das war es doch, das Leben.»

Ab Mitte der 1940er-Jahre wurde das Schauspielhaus Max Frischs zentraler Schaffensort. Dort lernte er seinen Förderer Kurt Hirschfeld kennen, und in dieser Zeit begegnete er Bertolt Brecht. Spätestens mit der Uraufführung seines Stücks «Andorra» (1961) stieg er selbst zum weltweit gefeierten Dramatiker auf.

Seine doppelte Expertise als Theaterautor und Architekt konnte Frisch einbringen, als in den 1960er-Jahren ein Neubau des Schauspielhauses geplant wurde.

Die «Bretter, die die Welt bedeuten», boten aber auch die (Hinter-)Bühne für andere, politische Dramen. Als Emil Staiger im Jahr 1966 seine Rede gegen die moderne Literatur hielt, war es Max Frisch, der heftig protestierte. Nach dem Direktionswechsel 1970 mied Max Frisch das Schauspielhaus für mehrere Jahre und kehrte erst später, mit grossem Aufsehen zurück.
Die Ausstellung im Max Frisch-Archiv gibt einen Einblick in Frischs jahrzehntelange Beziehung zu ‘seinem’ Theater. Sie beleuchtet wirkmächtige Förderer-Konstellationen, literarische Konkurrenzverhältnisse und politische Kontroversen.

Die Konzeption der Ausstellung erfolgte auf Grundlage der wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Dr. Ursula Amrein, die dem Thema eine externe Seite Studie gewidmet hat.

Max Frischs Romane und Theaterstücke sind in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die internationale Rezeption und zeigt, welche Akteurinnen und Akteure hinter den Kulissen an der Verbreitung von Frischs Werk beteiligt waren.

Ort:
Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek

Termin: 
5. Oktober 2020 – 31. März 2021
 

 

Ausstellung vom 25. November 2019 bis 30. April 2020

Im November 1989 erregte die Abstimmung über die Initiative «Für eine Schweiz ohne Armee und für eine umfassende Friedenspolitik» die Schweizer Öffentlichkeit. «Schlachten wir die Heilige Kuh!», lautete eine der Parolen, mit denen die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) für den umstrittenen Vorstoss warb. Zwar scheiterte die Initiative an der Urne, doch über eine Million Stimmberechtigte (35,6 Prozent) votierten für die Abschaffung der Schweizer Armee.

Max Frisch, der im Aktivdienst während des Zweiten Weltkrieges 650 Diensttage geleistet hatte, stand der Initiative anfangs skeptisch gegenüber. An einen Erfolg des Vorhabens konnte er nicht glauben. Doch er teilte die Utopie des Initiativkomitees und wurde im Laufe der hitzigen Debatte ihr prominentester Fürsprecher. Das Preisgeld des Heinrich-​Heine-Preises stiftete er für eine Plakataktion der GSoA. «Schweiz ohne Armee?», fragte er im Titel seines 1989 erschienenen Buches. Der fiktive Dialog zwischen einem Grossvater und seinem Enkel über die Bedeutung der Armee wurde als «Jonas und sein Veteran» im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Es war Max Frischs letztes Stück.

Die Ausstellung im Max Frisch-​Archiv erzählt die Geschichte von Max Frischs Engagement für die GSoA-​Initiative und geht der Bedeutung des Militärs in seinem Leben und Werk nach. Ob die Frage dreissig Jahre später noch immer Schweiz ohne Armee oder im Hinblick auf die Korrektur-​Initiative eher Schweiz ohne Waffen heissen müsste, diskutiert Markus Notter mit seinen Gästen an einer Podiumsdiskussion im Schauspielhaus Zürich.

Podiumsdiskussion im Schauspielhaus Zürich

24. November 2019, 11.00 Uhr
mit: Andreas Gross, Magdalena Küng, Bruno Lezzi

Moderation: Markus Notter

Ort:
Schauspielhaus Zürich
Pfauen
Rämistrasse 34
8001 Zürich

Tickets:
044 258 77 77
externe Seite www.schauspielhaus.ch

Ausstellung vom 16. Mai bis 11. Oktober 2019

Ausstellungsplakat Schmähbriefe Max Frisch

"Wer ist die Öffentlichkeit?" Diese Frage beschäftigte Max Frisch nicht nur als theoretisches Problem, sondern ganz praktisch, beim Blick in den Briefkasten. Mehr als 1′000 Briefe von Leserinnen und Lesern an den Autor haben sich im Max Frisch-Archiv erhalten. Begeisterte Lektüreeindrücke finden sich darunter, Autogrammwünsche, aber auch wüste Beschimpfungen. Wie verhielt sich der Autor zu seiner Rolle als öffentliche Person? Wie ging er mit der Bewunderung um, wie mit dem Hass?

Max Frisch wünschte sich einen Dialog mit seiner Leserschaft und liess Briefe nicht ohne schlechtes Gewissen unbeantwortet. Doch nicht auf jedes Anliegen konnte er eingehen: "Der Inhaber einer Schriftstellerei ist fast erleichtert, wenn der nächste Brief, den er öffnet, eine Rechnung enthält, die er begleichen kann, z. B. vom Elektrizitätswerk – "

Die neue Ausstellung des Max Frisch-Archivs gibt erstmals einen Einblick in die Fülle der Zuschriften an den Autor. Sie zeigt unveröffentlichte Dokumente aus der Vergangenheit und fragt nach der heutigen Rezeption von #MaxFrisch in den sozialen Medien.

Eröffnung am 15. Mai 2019, 18.00 Uhr

Begrüssung: Dr. Stefan Wiederkehr (ETH-Bibliothek, Leiter Sammlungen und Archive)

Einführung: Prof. Dr. Thomas Strässle (Präsident der Max Frisch-Stiftung) und Dr. Tobias Amslinger (Leiter Max Frisch-Archiv)

Ort: ETH Zürich, H-Stock, Lesesaal Sammlungen und Archive

Rämistrasse 101, 8092 Zürich

Ausstellung vom 25. Oktober 2018 bis 12. April 2019

Bereits während seines Germanistikstudiums besuchte Max Frisch Vorlesungen zur „Psychologie für Juristen“. Als Architekt mischte er sich in die Debatte ums Bodenrecht ein. Mit literarischem Interesse verfolgte er schliesslich einen Mordprozess vor dem damaligen Zürcher Schwurgericht: Die „Technik der Wahrheitsfindung, das Gericht als Beispiel“ faszinierten ihn.

In seinen Werken liess er immer wieder Staatsanwälte, Richter und Angeklagte auftreten: vom frühen Theaterstück „Graf Öderland“ (1951) bis zur späten Erzählung „Blaubart“ (1982). Frischs Interesse galt dabei dem Umschlag des Lebens in einen Sachverhalt – und dem, was dabei nicht zur Sprache kommt: „Freispruch mangels Beweis – / Wie lebt einer damit?“

Die neue Ausstellung im Max Frisch-Archiv erkundet das juristische Denken und die Rhetorik des Rechts in Frischs literarischem Werk. Ebenso folgt sie dem engagierten Staatsbürger Frisch und seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Verfassung seines Heimatlandes.

Eröffnung am 24. Oktober 2018, 18.00 Uhr

Begrüssung: Dr. Stefan Wiederkehr (ETH-Bibliothek, Leiter Sammlungen und Archive)

Einführung: Dr. iur. Dr. h.c. Markus Notter, alt Regierungsrat und Stiftungsrat der Max Frisch-Stiftung

Ausstellung vom 18. Mai bis 28. September 2018

"Tagebuchblätter", schreibt Max Frisch 1949, "sind Erzeugnisse in den Pausen, Notizen unterwegs, Einfälle in einem Wartezimmer, im Kaffeehaus, in der Bahn oder am Feierabend, bevor man das Licht löscht; es sind, ihrer Adresse nach, immer Notizen an den Schreiber selbst, Briefe ohne Empfänger; ihr Reiz, ihr wesentlicher Reiz ist das Selbstgespräch, die Aussage ohne Stimme, der Umgang eines Geistes mit sich selbst".

Im Max Frisch-Archiv haben sich über 100 Notizhefte und zahlreiche lose Blätter mit tagebuchartigen Bemerkungen, politischen Kommentaren und literarischen Skizzen erhalten. Diese grösstenteils unveröffentlichten Dokumente versprechen unmittelbare Nähe zur skizzierten Gegenwart und einen direkten Zugang zu Frischs Zeitgenossenschaft. Als Entwürfe gehen sie den gedruckten Werken voran, bilden gleichzeitig aber einen ganz eigenen und vielbezüglichen Komplex, der sich nicht in Gattungsbezeichnungen wie "Roman" oder "Drama" einengen lässt.

Für Max Frisch war die scheinbar nebensächliche Notiz von zentraler Bedeutung. Immer wieder betont er den Entwurfscharakter seines Denkens und Schreibens: "alles Fertige hört auf, Behausung unsres Geistes zu sein; aber das Werden ist köstlich, was es auch sei –"

Die Ausstellung präsentiert originale Notizhefte von Max Frisch. Sie gewährt einen Einblick in die Werkstatt des Schriftstellers und zeigt die thematische Breite seiner Aufzeichnungen. Von innen lassen sich die Hefte als Unikate betrachten; von aussen bilden sie hingegen eine Serie. Auf diesen Aspekt macht Alan Maag aufmerksam, der die Notizhefte in der Ausstellung fotografisch inszeniert. Maag ordnet die Hefte nach Farben, zeigt ihren opaken Glanz und ihre alltäglichen Gebrauchsspuren.

Eröffnung am 17. Mai 2018, 18.00 Uhr

Begrüssung: Dr. Stefan Wiederkehr (ETH-Bibliothek)

Einführung: Prof. Dr. Philip Ursprung (ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur)

Der Künstler Alan Maag wird anwesend sein.

Hier finden Sie den Download Begleittext (PDF, 297 KB) zur Ausstellung

Ausstellung vom 25. Oktober 2017 bis 20. April 2018

Vergrösserte Ansicht: © Ascot Elite Entertainment Group
© Ascot Elite Entertainment Group

Am 20. Juni 1957 schreibt Max Frisch an seinen Verleger Peter Suhrkamp: "heute vormittags bin ich  mit dem Roman zu Ende gekommen". Einige Monate später, im Oktober, erscheint "Homo faber. Ein Bericht". Nach dem Welterfolg seines Romans "Stiller" gelingt es Frisch, sich als Autor noch einmal neu zu erfinden. Die Geschichte vom Ingenieur Walter Faber, der von seinem Schicksal heimgesucht wird, obwohl er nichts von Fügung hält, wirkt bis heute nach: "Homo faber" wurde in rund 40 Sprachen übersetzt, zweimal verfilmt und etliche Male auf die Theaterbühne gebracht.

Die Ausstellung geht den verschlungenen Pfaden der Entstehung und Wirkung dieses Klassikers nach: von den Ruinen Griechenlands über das Verlagshaus in Frankfurt bis in die Klassenzimmer von heute.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Montag bis Freitag, 10.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt frei

Filmvorführung und Gespräch mit Volker Schlöndorff

28. Februar 2018, 18.00 Uhr
ETH Zürich, CAB-Gebäude, CABinett

Anmeldung erforderlich:

Download Flyer zur Ausstellung (PDF, 1.8 MB)
Download Grusswort (PDF, 76 KB)

Ausstellung vom 11. Mai bis 29. September 2017

© Künstler und Galerie Römerapotheke
© Künstler und Galerie Römerapotheke

Mit dem Zürcher Künstler Gottfried Honegger (1917–2016), der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiern würde, verband Max Frisch über Jahrzehnte eine enge Freundschaft. Man teilte Wohnungen und das Atelier in Gockhausen, Leid und Freud. Honegger porträtierte den Schriftsteller in einer ganzen Serie von Zeichnungen. Frisch setzte ihm als "Kabusch" im "Tagebuch 1966–1971" ein literarisches Denkmal.

Die Ausstellung im Max Frisch-Archiv spürt den Höhen und Tiefen einer eindrucksvollen Künstlerfreundschaft nach. Im Zentrum steht dabei die Frage nach dem Zufall: im Leben und in der Kunst. Zu sehen sind Briefe und Fotos aus dem Nachlass, ausserdem Grafiken und Skulpturen. Ein eigener Ausstellungsbereich widmet sich den zufallsgenerierten Computerzeichnungen, die Gottfried Honegger 1970 in Kooperation mit Mathematikern der ETH Zürich erstellte.

Ausstellungsbereiche

Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek
H-Stock, Lesesaal Sammlungen und Archive

ETH Zürich, Department of Mathematics
G-Stock, Ausstellungsvitrinen vor dem Raum G1

Download Ausstellungsflyer (PDF, 2.4 MB)

Skulpturen auf dem Campus Zentrum und dem Campus Hönggerberg

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